Montag, Dezember 07, 2015

Lösung aus einer Situation - Eckhart Tolle






Wenn du mit einer Situation eins wirst, 
statt dich gegen sie zu wehren, 
ergibt sich die Lösung aus der Situation selbst. 








Rechtes Handeln

Das Ego fragt: Wie schaffe ich es, dass in dieser Situation meine Bedürfnisse befriedigt werden, oder
wie kann ich in eine andere Situation kommen, die meine Bedürfnisse garantiert befriedigt?

Gegenwärtigkeit ist ein Zustand innerer Weite.
Wenn du gegenwärtig bist, fragst du:
Wie kann ich den Erfordernissen dieser Situation, dieses Augenblicks gerecht werden?

Im Grunde brauchst du diese Frage gar nicht zu stellen.
Du bist einfach still, hellwach und für das offen, was ist.
Du gibst der Situation eine neue Dimension: Raum.
Dann siehst du hin und hörst hin. So wirst du eins mit der Situation.

Wenn du mit einer Situation eins wirst,
statt dich gegen sie zu wehren,
ergibt sich die Lösung aus der Situation selbst.

Eigentlich bist nicht du, die Person, es, die sieht und hört,
sondern es ist die wache Stille selbst.
Dann handelst du, falls Handeln möglich oder nötig ist,
genauer gesagt, du lässt rechtes Handeln durch dich geschehen.
Rechtes Handeln ist ein Handeln, das dem Ganzen dient.

Auch nach vollbrachter Tat
bleibt die weite, wache Stille erhalten.
Da ist niemand, der triumphierend die Arme über den Kopf wirft
und ein trotziges »Ha!« ruft. Niemand sagt: »Sieh mal, das habe ich gemacht.«
Alle Kreativität entspringt innerer Weite.
Ist die Schöpfung geschehen und hat etwas Form angenommen, musst du aufpassen,
dass sich kein Empfinden von »ich« oder »mein« einstellt.
Wenn du dir selbst anrechnest, was du geleistet hast,
ist das Ego zurückgekehrt, und schon verliert sich die Weite.



Eckhart Tolle


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